Fütterung mit Futterteig
Liebe Imkerinnen und Imker!
Wir möchten Ihnen gerne etwas Wissen über Futterteig weitergeben. Aus langjährigen Erfahrungen wissen wir, dass er während der gesamten Imkersaison ein großes Hilfsmittel ist, nicht nur zu Beginn des Frühlings. Wir können mit Sicherheit sagen, dass Zucker-Honig-Teig Ihnen das ganze Jahr über zu stärkeren Bienenvölkern verhilft. Schauen wir uns das Schritt für Schritt an.
Es gibt drei Arten von Futterteig. Jede von ihnen wird hauptsächlich zu einer anderen Jahreszeit verwendet. Das ist natürlich keine Voraussetzung. Jeder von ihnen kann das ganze Jahr über verwendet werden. Grundsätzlich gilt: Je besser der Teig, desto besser die Ergebnisse. Sie werden jedoch hauptsächlich wie folgt verwendet: Teig mit Pollen im Frühling, normaler Teig im Sommer und Teig mit Vitaminen und Mineralien im Herbst. Jeder hat zu seiner Zeit seine Bedeutung. Das Ergebnis ist jedoch dasselbe - ein stärkeres Bienenvolk, das nicht hungert, brütet und sich so entwickelt, wie es sollte.
Bevor wir die verschiedenen Typen näher erläutern, gibt es ein paar wichtige Aspekte, die zu beachten sind. Diese sind:
● Die Flora in unserer Umwelt hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Die Menschen haben begonnen, Monokulturen anzubauen (reine Raps- oder Sonnenblumenfelder), Wiesen werden gemäht, Wälder werden kleiner. Dadurch gehen in dieser Zeit die Vielfalt und die Zufuhr von anderen Nährstoffen, als Raps oder Sonnenblume hat, verloren. Dies ist eng mit der Ernährung der Bienen verbunden. Die Zufuhr verschiedener Pollen und Nektare, die die Bienen für ihre Entwicklung benötigen, ist nicht so groß. In der Zeit zwischen Sammeln, wenn weder Raps noch Sonnenblumen blühen, haben die Bienen keine Nahrungszufuhr und können verhungern. Es kann auch sein, dass sie im Herbst keine Pollenvorräte anlegen und dann im Januar keine Nahrung für die Brut haben.
● Das Wetter ändert sich. Die Winter sind anders als früher, der Frühling beginnt früher und ist sofort sehr warm, der Herbst ist noch im November warm. Es ändert sich, wie und wann die Bienen brüten, wie und wann die Pflanzen blühen. Auch der Imker muss sich dieser Veränderungen bewusst sein und seine Imkereipraxis entsprechend anpassen.
Auch aus den oben genannten Gründen ist die Verwendung von Futterteig eine absolute Notwendigkeit. Schauen wir uns also die verschiedenen Arten von Teig an. Sie werden erfahren, warum, wozu, wann und wie.
Futterteig mit Eiweiß für den Frühling
Futterteig mit Eiweiß enthält einen hohen Anteil an zwei wichtigen Stoffen - Protein und Vitamine. Protein ist im Grunde genommen Eiweiß. In der Natur kommt Eiweiß in Form von Pollen vor, das ist das Eiweiß, das Bienen eintragen können. Im Prinzip ist es egal, ob die Bienen Pollen oder ein anderes Protein pflanzlichen Ursprungs (z. B. Sojaprotein) erhalten. Mit Sojaprotein zum Beispiel ist gewährleistet, dass keine Krankheiten übertragen werden.
Teig mit Eiweiß wird hauptsächlich im Frühjahr verwendet. Man sollte daran denken, dass die Königin bereits Mitte Januar mit der Eierlege beginnen kann. Aus den Eiern schlüpfen dann die Larven, die gefüttert werden müssen. Die Larven werden mit Eiweiß gefüttert, damit sie wachsen können. Wenn die Bienen nicht genügend Eiweiß im Bienenstock haben und es nirgendwoher bekommen können, entwickeln sich die Larven nicht. Wenn sich die Larven nicht entwickeln, wird das Bienenvolk nicht stark. Einfache Mathematik. Das Ergebnis einer schlechten Frühjahrsentwicklung kann sich durch die ganze Saison ziehen. Zumindest bei der ersten Haupttracht, d. h. bei der Rapstracht. Sie können also die Frühjahrsentwicklung beeinflussen, indem Sie einfach die Bienen mit einem Futterteig füttern, der Eiweiß enthält. Dadurch wird sichergestellt, dass die Bienen genügend Nährstoffe und Hülsenfrüchte haben und damit auch eine starke und schnelle Frühjahrsentwicklung erreichen.
Ein Beispiel für einen Futterteig mit Eiweiß ist Medopip Plus, der Eiweiß auf Sojabasis sowie zusätzliche Mineralien und Vitamine enthält.
Alvarium Vita Protein ist ein Zuckerfladen für die Fütterung von Bienen mit dem Zusatz von Mineralien, Vitaminen und Pollen. Diese wirken positiv auf die Gesundheit der Bienenvölker, indem sie eine angemessene Versorgung mit Nährstoffen, d. h. Vitaminen und Mineralien, sicherstellen.
Wenn es nicht genug Pollen gibt, können Sie die Bienen zum Beispiel auch mit Medopip Peludal füttern. Dabei handelt es sich um ein konzentriertes Protein, das mit Sirup oder Futterteig gemischt wird.
Klassische Futterteig für den Sommer
Nach dem Ende des Frühlings kommt der Sommer und mit ihm auch die Perioden zwischen einigen Trachten. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass es ein oder zwei Wochen lang keine Tracht gibt. Der Imker schleudert zum Beispiel den Rapshonig und wartet auf die Akazie. Wegen der schlechten Witterung gibt es vielleicht keine Akazie. In diesem Fall können sich nur wenige Imker sicher sein, ob die Bienen Akazienhonig produzieren werden und ob sie überhaupt Nahrung haben. Verhungern bedeutet, dass die Brutproduktion eingeschränkt wird und die Generation, die für die Sonnenblumen bestimmt ist, plötzlich nicht mehr da ist. Gewöhnliche Futterteig sind genau das Richtige, um die Zeit zwischen den einzigen Trachten zu decken. Die Bienen haben die Nährstoffe, sie haben auch das Eiweiß (Pollen), es geht nur darum, dass etwas zu essen haben. Wenn sie die Nahrung haben, werden sie sich weiterentwickeln.
Normalne Futterteig sind zum Beispiel Alvarium Nature.
Futterteig mit Mineralien und Vitaminen für den Herbst
Im Herbst, wenn die Blütezeit vorbei ist und sich die Fütterungszeit langsam nähert, werden Teige verwendet, die zusätzliche Mineralien und Vitamine enthalten. Dahinter steckt keine große Wissenschaft. Wenn Sie sie den Bienen geben, gewährleisten Sie einfach, dass die Wintergeneration während der Wachstumsperiode genügend Nährstoffe (Vitamine und Mineralien) erhält und somit stark und vital in den langen Winter geht. Dies führt natürlich dazu, dass die langlebige Biene im Frühling weniger erschöpft und stärker ist und dass sie die Nahrung für die erste Generation besser liefern kann. Und so schließt sich der Kreis. Der Herbst hängt mit dem Frühling zusammen, und der Frühling wiederum mit dem Herbst.
Futterteig, die Mineralien und Vitamine enthalten, sind zum Beispiel Alvarium Vita, Alvarium Timo Vita oder Medopip Plus.
Futterteig mit Thymol oder Jod
Im Herbst ist es außerdem ratsam, Futterteig zu verwenden, der neben Vitaminen und Mineralien auch Stoffe enthält, die für einen gesunden Verdauungstrakt sorgen. Die Teige sollten im Herbst verwendet werden, weil die Bienen im Winter an Nosemose erkranken können. Dabei handelt es sich um eine Krankheit des Bienenvolkes, die durch ein Bakterium, das den Verdauungstrakt angreift, verursacht wird. Im Winter kann die Nosemose so weit gehen, dass das gesamte Bienenvolk zusammenbricht, weil es die Zuckervorräte nicht mehr verdauen kann. Im Sommer ist die Nosemose wegen der relativ kurzen Lebensdauer der Bienen nicht so stark ausgeprägt. Langlebige Honigbienen überleben viel länger, so dass die Krankheit Zeit hat, sich zu entwickeln. Wie kann man die Nosemose im Voraus bekämpfen? Neben der Pflege um einen gesunden Verdauungstrakt bei der Herbstfütterung können Sie die Verdauung der Bienen unterstützen, indem Sie ihnen einen zuckerhaltigen Honigteig mit Jod oder Thymol geben. Die beiden Stoffe bekämpfen die Nosemose.
Beispiele für solche Teige sind Alvarium Timo, Alvarium Vita Timo oder Medopip Nozepina.
Alvarium Timo enthält nur Thymol, Alvarium Vita Timo enthält sowohl Thymol als auch Vitamine und Mineralstoffe.
Medopip Nozepina enthält einen Zusatz von Jod. Dieser Teig kann sowohl im Herbst als auch im Januar verwendet werden.
Zum Schluss noch ein paar allgemeine Hinweise
Nach dem, was wir schreiben, sieht es so aus, als ob der Futterteig keine Nachteile hätte. Das ist auch tatsächlich so. Man kann mit ihm nichts falsch machen. Natürlich kann man auch im Sommer z.B. Mineralteig verwenden. Das wird den gewünschten Effekt nur noch verstärken. Die andere Sache ist, dass, wenn Sie den Teig geben und die Bienen ihn nicht nehmen oder ihn nicht einmal bemerken, Sie wissen, dass alles in Ordnung ist. Wenn sie nämlich eine natürliche Tracht von Pollen oder Nektar haben, werden sie das bevorzugen. Und Sie können ruhig schlafen, weil Sie wissen, dass Ihre Bienen nicht hungern und so gedeihen, wie es sein sollte. :)